Skerbersdorf


Skerbersdorf (siehe auch www.mein-skerbersdorf.de), der Geburtsort meiner Vorfahren, liegt nur etwa 10 km neißeaufwärts von Bad Muskau und gehört heute zur Gemeinde Krauschwitz. Von Krauschwitz aus erreicht man Skerbersdorf mit dem Fahrrad über den Frosch-Radweg, der dem Urstromtale der Neiße folgt. In Skerbersdorf angekommen, sollte man unbedingt im weithin bekannten Gasthause Hubatsch eine Rast einlegen.

Der Ort wird 1366 zum ersten Male urkundlich erwähnt ([1] S.170) . In einer Verkaufsurkunde, die Kaiser Rudolf am 29.3.1597 in Prag ausfertigt, wird Skerbersdorf aufgeführt als "das Dorf Skarbersdorff, mit dem Forwerch und Schäfferei" ([1] S. 120). Der Name bedeutet soviel wie "Dorf des Skarbis" (vom altsl. skarbu = Schatz).

1782 hatte Skerbersdorf 15 Gärtner- und 8 Häusler-Besitze mit insgesamt 134 Einwohnern (1552: 14 Besitze, Einwohnerzahl unbekannt) ([2] S.599ff). Heute leben noch um die 260 Einwohner in Skerbersdorf.

Das Dorf erstreckte sich noch in meiner Kindheit vom Hauptteil des Ortes am Urstromtal der Neiße bis an die "Rothenburger Straße", einen Feldweg, der damals die kürzeste Verbindung von Muskau nach Rothenburg darstellte. Dort, in "Neudorf", befanden sich eine Försterei (Foto in [4] S.18) und ein Gasthaus. Gleich neben der Försterei stand ein hoher, aus Holzbalken gezimmerter Feuer-Wachturm, von dem sich auch ein früher für diese Häuser gebräuchlicher Name - "Wachen" - ableitet. Unweit dieser Gebäude lag in alter Zeit das Forstrittergut Neudorf, von dem aber schon in meiner Kindheit nur noch die Grundmauern übrig waren. Heute ist dieses Gebiet nicht mehr zugänglich, das einstmals größte zusammenhängende Waldgebiet der damaligen DDR bot sich als idealer Truppenübungsplatz an und wird heute noch intensiv als solcher genutzt.

Die Eltern meines Vaters, Auguste geb. Vehma und Karl Nicko, in deren Hause ich geboren wurde und glückliche Kindertage erlebte, wohnten in den Skerbersdorfer "Ausbauten", etwa auf halbem Wege zwischen dem Dorfkern und Neudorf.


Das Haus meiner Großeltern Karl und Auguste Nicko
in den Skerbersdorfer Ausbauten

Um 1840 auf dem Brandschen Vorwerk abgerissen
und in Skerbersdorf wieder aufgebaut,
später gekauft von meinem Ur-Urgroßvater Traugott Nicko



Das Haus meiner Großeltern Karl und Auguste Nicko (Luftbild)




Skerbersdorf (Luftbild)



Literatur


[1] Robert Pohl: Heimatbuch des Kreises Rothenburg
Buchdruckerei Emil Hampel, Weißwasser 1924

[2] Hermann Graf von Arnim, Willi A. Boelcke:
Muskau - Standesherrschaft zwischen Spree und Neiße
Ullstein Verlag 1992

[3] Trudla Malinkowa: Ufer der Hoffnung
Sorbische Auswanderer nach Übersee
Domowina-Verlag 1995

[4] Gruppe Ortsgeschichte der Gemeinde Krauschwitz:
Krauschwitz/Oberlausitz mit Sagar, Skerbersdorf, Pechern, Klein-Priebus
in Vergangenheit und Gegenwart
1994